30.September – 02. Oktober – Vereinausflug nach Prag

 

Abfahrt war am Freitag, den 30.09.2011 in aller Frühe. So gegen 13.oo erreichten wir die tschechische Grenz, ohne Passkontrollen, dort gab es eine kurze Pause, bevor wir in Krumau einen "Stopp" einlegten. In kleinen Gruppen besichtigten wir dort die Altstadt, jeder wie und wohin er wollte, ob Bummel oder Kaffeehausbesuch, es war ein freier Nachmittag für alle. Danach ging es weiter nach Prag- um ca. 17 Uhr kamen wir an und wurden ins Zentrum gleich zum Hotel gebracht und bekamen dort die Zimmer zugeteilt. Das 4-Sterne Hotel begeisterte alle , es war wirklich schön, sauber und für ein Stadthotel relativ groß, vor allem die Badezimmer.... Es war leider nur sehr laut- trotz Doppelfenster hörte man alle paar Minuten die Sirenen von Polizei, Rettung oder Feuerwehr. Den GL hat´s nicht weiter gestört, aber der Dolmi Matthias Haslwanter, der war mit seinem Zimmer im 1.Stock arm dran, konnte vor lauter Krach nicht schlafen und hat dann s eine Matratze ins Bad geschleppt, um dort wenigstens ein bißchen Ruhe z u finden- ganz im Gegensatz zu Manfred Pittracher, der war im 5.Stock und hat sehr gut geschlafen. Aber Matthias hat trotzdem das Übersetzen nicht "verschlafen"....

Prag hat   ca.10x mehr Einwohner als Innsbruck und jeden (!) Tag kommen ca. 40-50 Busse mit Touristen, da kann man sich schon vorstellen, wieviel Verkehr in der Stadt ist. Mich hat das eigentlich schon erstaunt, da das Benzin in der Tschechei fast gleich teuer ist wie bei uns, und trotzdem eigentlich jeder Prag er ein Auto hat (bei wesentlich weniger Verdienst wie wir in Österreich!!!) Am Samstag war es durch eine Programmänderung ziemlich stressig, Vormittag war die Stadtrundfahrt (per Bus) und dann die Stadtbesichtigung zu Fuss. Die tschech. Stadtführerin Eva war sehr bemüht, uns alles Wissenswerte über Prag zu erzählen, aber leider weiß ich nicht mehr viel davon. 
(Wenn ich vorher gewußt hätte, daß Daniel a mir "befiehlt", den Reisebericht zu schreiben, hätte ich mir Stichwörter aufgeschrieben- so kann ich mich nur für den mageren Reisebericht entschuldigen, aber jeder von uns hat selber alles gesehen ). Ich kann mich noch an den Wenzelsplatz (Selbstverbrennung Jan Palach), den Karlsplatz (früher Marktplatz), das Rathaus (bemerkenswert war die für die damalige Zeit sehr moderne "Hinterwandheizung"), die Josefsstadt (altes jüdisches Gebiet), und die Pariser Straße erinnern, auch an Seitenstetten- dann gab es noch andere Plätze, Märkte und Bauwerke mit den verschiedensten Bau-Stilen etc.

 Eva erzählte auch, daß Prag zu ca. 90% leer steht, die Mieten betragen 1000-1500 €, das ist für den Durchschnittsbürger unfinanzierbar (für uns aber auch!). Die Patrizierhäuser sind schon prächtig anzuschauen, aber bei genauerem Hinsehen fallen schon Anzeichen von Verfall auf- z.B. vermodern de Fensterrahmen und Dachfirste. Die "Pariser Straße" ist DAS Geschäftsviertel der Reichen und Superreichen (auch die gibts in Prag) - Monatsmieten bis zu 50.000 €, nur für Nobelmarken wie "Luis Vuitton", "Hermes", "Hugo Boss" etc. leistbar- auch "Swarovski " haben wir gesehen. Dazu ist aber zu sagen, daß die Fam. Swarovski aus Tschechien entstammt und Daniel S. nach Tirol ausgewandert ist und in Wattens die Firma gegründet hat. Nach der Stadtbesichtigung und dem Mittagessen wurden wir mit dem Bus zum "HRADSCHIN" (Prager Burg) gebracht, und kamen gerade noch rechtzeitig zur Wachablöse dazu. Danach mußten wir schnell, schnell durch die Burganlage und die Burgkirche, weil es bis zum "Zusperren" zeitlich doch ziemlich knapp war- eigentlich war ja der Sonntag dafür vorgesehen. Im "Hradschin" ist der Amtssitz des tschech. Präsidenten und im "Veitsdom" innerhalb der Burganlage ist das Grab des König Wenzels.

 Am gleichen Abend machten wir eine Schifffahrt auf der Moldau, mit Buffet und Unterhaltung, interessant war auch die Schiffsschleuse, nur war es dann schon ziemlich kalt auf dem Wasser. Am Sonntag hatten wir frei, nach dem Frühstück wurde nur gesagt, wo und wann wir beim Bus sein mußten, Treffpunkt war die hintere Karlsbrücke. Diese Brücke ist eine Fußgängerbrücke, bautechnisch eine Meisterleistung mit "schwarzen " Figuren links und rechts von Königen, Heiligen usw... Beim Bau der Brücke wurden hartgekochte Eier (kein Witz!!!) als Bindemittelnbsp; verwendet, neben Sand, Mörtel etc., für damalige und heutige Zeit eine ungeheure Verschwendung- ich möchte nur wissen , wieviel von den Eiern da in den Mägen der Bauleute "verschwunden" ist ..... Einige GL machten noch einen kurzen Abstecher zurück zum Rathaus, dort gibt es zu jeder vollen Stunde "die Parade der 12 Apostel", das sind Holzfiguren, die sich in einem Kreis drehen.

Für mich persönlich war der leider nur sehr kurze Anblick des jüdischen Friedhofes besonders berührend. Die 12.000 Steinplatten in "natura" zu sehen war wirklich beklemmender als die Darstellung auf Fotos oder in Filmen- wenn ich mir vorstelle, daß die jüdischen Verstorbenen auf bis zu 12 Schichten im Abstand von genau 56 cm aufeinander liegen, weil einfach kein Platz war für Einzelgräber in dem genau bemessenen Zirkel... an dieser Stätte hätte ich gerne eine separate Geschichtsführung gehabt. Mit dem Wetter hatten wir ein Riesenglück, es war gerade richtig- schön warm, sonnig und windstill- einfach perfekt!!! Die Stimmung der Reiseteilnehmer war auch "sonnig", ein wirklich gelungener Vereinsausflug- Daniela, VIELEN DANK dafür!!!!! <

 


Bericht von Apperl Monika